Hohenstein-Ernstthal - Von vorn war am 2. März noch nicht viel zu sehen. Nur die Hinweisschilder deuteten darauf hin, daß sich am Braunen Ross in Hohenstein-Ernstthal etwas tut. Auf der Rückseite fehlte bereits die Fassade und der Abrissbagger arbeitete sich kontinuierlich in Richtung Altmarkt vor. Vor kurzer Zeit sah die Rückseite des Braunen Rosses noch so aus. Drinnen war der Anblick nicht besser. Nachdem 1999 die Gaststätte schloss, gab es keinen Nutzer mehr, also auch niemanden, der den Gebäudekomplex hätte in Schuss halten können. Der Verfall nahm seinen Lauf. Die Geschichte des Grundstücks Altmarkt 21 reicht weit zurück. Der Eberswalder Matthias Baum, der sich intensiv mit der Geschichte von Hohenstein-Ernstthal befasst, hat auf seiner Internetseitewww.hohenstein-ernstthal-ub.de allerlei Daten auch zum Braunen Ross zusammengetragen. In dem Gebäudekomplex blieb vieles erhalten, was an die alten Zeiten erinnerte. So der Pferdestall. Oder der Keller, in dem einst die Bierfässer gelagert wurden. Auch der Charme der alten DDR wurde hinter der Hausfassade konserviert. An der Hausfassade selbst tat sich in den vergangenen Jahren Wind und Wetter genüsslich. Ein Investor war nicht in Sicht. Letztendlich erwarb die Wohnungsgesellschaft Hohenstein-Ernstthal 2013 den Gebäudekomplex. Der Denkmalschutz stimmte dem Abriss zu, er hatte das Braune Ross nicht als besonders schützenswert eingestuft. Die StadtHohenstein-Ernstthal begrüßt die Pläne der Wohnungsgesellschaft. Nach dem Abriss entsteht keine grüne Wiese -es ist ein Neubau geplant. Die Stadt Hohenstein-Ernstthal unterstützte das Vorhaben, sie setzte sich dafür ein, vom Freistaat Sachsen Fördermittel zu bekommen. Der Neubau wird 2,7 Millionen Euro Kosten. Die förderfähigen Kosten liegen bei ca. 1 Million Euro.